Asutay-Effenberger, Ulrich Rehm CHF 49.50
Manche hierzulande stören sich an Moscheennamen wie FATIH-Moschee, und sehen hinter dem Fatih, dem Eroberer, eine Art weiterer Eroberungs-Anspruch. Von einer byzantinistischen Tagung blieb der etwas überteuerte Band zu Mehmet II. Spannend, wie unterschiedlich der Eroberer von Konstantinopel in der byzantisnischen Geschichtsschreibung höchst unterschiedlcih wegkam; wie vor der Eroberung bereits Moscheen in der Stadt am goldenen Horn existierten, und nach der Eroberung Kirchen nicht gänzlich verschwanden. Mehmet II wird gezeigt auch als Patron der Künste, und die Osmanische Renaissance verglichen mit der gleichzeitigen italienischen Renaissance. Wie die Ausrichtung der Türkei auf Europa kein neues Phänomen ist, sondern immer schon dem osmanisch-türkischen Selbstverständnis entsprach, gibt für heutige Debatten etwas mehr Tiefenschärfe. Nicht alle Artikel sind gleich bedeutungsschwer, lesenswert und gut bebildert allemal die Architekturgeschichte von der Hagia Sophia zu den grossen osmanischen Kuppelmoscheen.
Thomas Markus Meier